European Publishing Congress

European Publishing Congress

Der Kongress für Medienprofis

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speaker: Julia Becker

topic: Unabhängige Medien und kritische Leser als Säulen unsere Demokratien

schauen, wie er seinen Film ne.

Bewegbild können wir auch nicht so gut bei Funke. Deswegen hat mich das schon gewundert, wenn wir jetzt mit dem Film starten. Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren, guten Morgen, Sehr geehrter Herr Oberauer.

Vielen Dank für diese wunderbare Gelegenheit und die grosse Ehre, ein 2. Mal.

hier auf diesem tollen Kongress, dem European Publishing Kongress in Wien eine Keynote halten zu dürfen.

Ich bin wirklich.

stolz, dass sie mich erneut ausgewählt haben. Und ich bin so dankbar für diese Art von Veranstaltung, weil wenn man in die Runde schaut und sieht, wer alles hier ist. Und dieses Netzwerk wirklich nutzt für den Austausch in Zeiten.

die glaube ich nie herausfordernder waren als jetzt, dann ist es nach wie vor eine mehr als grundgute Idee. Und ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie das möglich machen.

Ich habe eine Keynote mitgebracht, Herr Oberauer hat schon angesprochen. Das Thema KI beschäftigt uns alle. Und ich möchte ein paar Gedanken unter der Überschrift Unabhängige Medien und kritische Leser Leserinnen als Säulen unserer Demokratie.

mit ihnen teilen.

Ich beginne mit einem Zitat. Das geht AI could Destroy Democracy if we do not regulate und dieses Zitat stammt von dem bekannten Historiker und Zukunftsforscher, den sie alle kennen, Yuval Noah Harari.

und ich würde das Ganze tatsächlich heute noch etwas weitergehend formulieren.

die ungebremste und unkontrollierte Nutzung von künstlicher Intelligenz könnte nicht nur, sondern sie wird ganz sicher auch Demokratien in dieser Welt zerstören.

wenn wir uns nicht auf Regeln und ein gemeinsames Rahmenwerk zur Nutzung und zum Umgang mit verbindlichen Regularien und eben auch Strafen im Umgang und Missbrauch mit.

einigen.

Wir wissen aber auch KI bringt enorme Chancen. Sie hat das Potenzial unserer Arbeitswelt im positiven Sinne vollständig zu revolutionieren, indem sie uns von vielen lästigen Routinearbeiten entlastet und uns den Rücken freihält für kreative und damit zutiefst journalistische Prozesse.

künstliche Intelligenz bringt enorme Fortschritte, beispielsweise in der Medizin.

in der Onkologie gibt es seit wenigen Wochen ein Kbasiertes Tumor Marketing, mit dem es endlich möglich ist, Tumore sehr viel früher zu erkennen. Und ja, die Anwendung von KI kann auch demokratische Prozesse und ihre Wirkung verbessern.

beispielsweise durch präzise Datenanalysen oder mehr Bürgerbeteiligung, wie das geht, werde ich Ihnen zum Schluss einmal an einem wie ich finde, sehr gelungenen Beispiel.

beschreiben.

künstliche Intelligenz hilft bürokratische Vorgänge zu entschlacken, Analysen zu erarbeiten und komplexe Vorgänge in Sekundenschnelle einfach und logisch darzustellen. Und in der Tat wird alles davon abhängen.

ob wir in der Lage und bereit sind, wie Harari richtig sagt KI gesetzlich zu regulieren und was sich für mindestens so wichtig halte, ob wir uns mit ihr so kritisch aufgeklärt und gebildet verfassen, befassen, dass wir ihr eben nicht ausgeliefert sind, sondern sie als eine echte Kulturtechnik begreifen, die uns nützlich im Sinne einer transparenten, offenen und informierten Gesellschaft.

dient, um einmal hier unseren Claim der Funke Mediengruppe zu erwähnen.

Und dabei spielt meine Damen und Herren, unabhängiger der Wahrheit verpflichteter Journalismus auf der einen Seite, aber eben auch Medienkompetenz auf der anderen Seite eine ganz entscheidende Rolle.

Und lassen Sie es mich vielleicht noch etwas zugespitzter.

formulieren.

ob es uns gelingt.

unabhängigen Journalismus zu erhalten.

unsere Gesellschaften Medienkompetent auszustatten.

Das sind tatsächlich demokratische.

Überlebensfragen.

Denn die Demokratie lebt.

informierten Diskurs. Sie setzt voraus, dass Bürgerinnen und Bürger sich eine eigene Meinung und einen möglichst wahrheitsgemässes Bild von der Realität bilden auf Basis verlässlicher Informationen und wo diese Grundlage fehlt, entstehen Unsicherheit, Polarisierung und Misstrauen. Alles Phänomene, wie wir bereits heute in der Social Media Demokratie erleben.

Künstliche Intelligenz kann dieses Fundament unserer Demokratien noch poröser machen.

und sie sogar zum Einsturz bringen. Denn künstliche Intelligenz beeinflusst schon heute unser Bild von der Realität. Sie entscheidet zunehmend, was wir sehen, was wir lesen und wie wir denken könnten durch Personalisierung und Al algorithmische Selektion.

Künstliche Intelligenz kann uns aber auch durch gezielte Desinformationen Stichwort Fake News und Deepfakes manipulieren durch automatisierte Propaganda.

Social Bots, die Diskussionen.

wie Sie wissen, massiv manipulieren oder durch psychologisch zugeschnittene Inhalte zum Beispiel im Wahlkampf agieren.

künstliche Intelligenz kann innerhalb von Sekunden glaubwürdig wirkende Texte, Bilder, Videos und sogar Stimmen erzeugen, oft.

im Stil der echten journalistischen Inhalte. Und damit täuschend ähnlich. Wir alle kennen Deepfakes, die Politiker und Politikerinnen Dinge sagen lassen, die sie nie gesagt haben.

Das mag manchmal amüsant klingen. Letztlich ist es aber brandgefährlich.

nämlich für das Vertrauen in die Informationen, genauso wie für das Vertrauen in die Politikerin.

und Politiker das politische Amt und die politische Institution, nämlich unsere Demokratie.

Zudem lassen sich Fake News dank KI- automatisiert in unfassbar grossen Mengen verbreiten.

mit hoher Präzision.

auf bestimmte Zielgruppen.

Aber selbst wenn gar kein böser manipulativer Wille dahinter steckt, die Gesetze der Aufmerksamkeitsökonomie.

werden auf jeden Fall zu einer Verzerrung unseres Bildes von der Realität führen. Denn natürlich werden KI-Anwendungen genauso wie die bekannten Suchmaschinen beim Ausspielen von Inhalten wirtschaftlichen Kriterien im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie.

liegen.

Zeit der Mediennutzung ist proportional zu ökonomischem Ertrag.

Selbstredend werden dann Kriterien wie soziale Ethik und Relevanz hinter Kriterien der Aufmerksamkeit zur Ökonomie zurückbleiben, genauso wie das heute bei den sozialen Medien oder den Suchmaschinen der Fall ist.

in diesem Zusammenhang gehört auch, dass uns Ki-algorithmen Inhalte zeigen, die zu unserem bisherigen Verhalten passen, damit wir länger auf den Plattformen verweilen und dadurch verstärken sich Filterblasen, in denen wir heute nur das sehen, was wir ohnehin schon glauben.

die Debatte, und das ist wirklich wichtig zu betonen, verliert an Vielfalt.

Der demokratische Diskurs bricht über kurz oder lang zusammen, weil wir die Fähigkeit zum Dialog mit andersdenkenden.

verlieren.

ganz zu schweigen von den riesigen Gefahren, die für unsere freiheitlichen Demokratien davon ausgehen, dass einige wenige meist Us-amerikanische oder chinesische Tech-konzerne die Entwicklung und die Anwendung der leistungsfähigsten KI-Systeme in ihren Händen halten. Innovation.

und Information werden ökonomisch und politisch.

monopolisiert.

Eine demokratische Kontrolle findet bis heute nicht statt.

machen wir uns deswegen bitte nichts vor. KI stellt insbesondere auch den unabhängigen Journalismus vor immense Herausforderungen und droht den wichtigsten Wächter, Kontrolleur und Impulsgeber unserer Demokratie.

Grundlegend zu schwächen.

die enormen Möglichkeiten der Manipulation durch Deepfakes oder gezielte Verbreitung von Lügen, die insbesondere viel Reichweiten generieren, führen dazu, dass das Vertrauen in journalistische Inhalte erodiert.

wenn echte und gefälschte Inhalte nicht mehr voneinander unterscheidbar sind. Wer glaubt denn dann eigentlich noch was?

denn die Gefahr geht noch sehr viel weiter. KI bedroht das Geschäftsmodell des unabhängigen Journalismus ganz unmittelbar, dass die KI-Unternehmen sich unserer Inhalte bedient haben, um zu trainieren. Das ist klar.

Jetzt sind wir aber in eine neue Stufe eingetreten. Das sogenannte Grounding.

Hier geht es darum, eine Verbindung mit der aktuellen Realität herzustellen.

Seit dem 21. Mai diesen Jahres fasst Google mit ihrer KI die aktuellen Inhalte journalistischer Medien zusammen.

natürlich ohne zu fragen und erst recht nicht, ohne dafür zu bezahlen. Aber immerhin mit Fussnoten.

aber auch hier die Frage Wer liest eigentlich Fussnoten?

Und wen findet man in diesen Fussnoten?

zu über 80 Prozent sind das Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sender.

denn die Websites der öffentlich-rechtlichen sind werbefrei und haben einen hohen Trust, ein hohes Vertrauen.

und überhaupt flirt für mein Gefühl die öffentlich-rechtlichen Sender mindestens in Deutschland gerne mit den ganz grossen AI-Konzernen. Und das wohlgemerkt von den Gebührenzahlern finanzierten Beiträgen.

in Deutschland.

hat das ZDF, das zweite deutsche Fernsehen ganz offen.

seine Inhalte zur Verwertung durch KI freigegeben.

die ARD hat sich dem noch.

vielleicht auch aus Solidarität zu privat finanzierten Medienunternehmen, wie wir eines sind.

entgegengestellt, indem sie eine Opt-out.

Vereinbarung durch Text in ihrer.

Datenschutzerklärung aufgenommen haben.

wie so etwas technologisch überprüfbar ist. Und wer schaut eigentlich darauf, ob diese.

Nutzungsvorbehalte eingehalten werden. Dafür gibt es.

weder ein Tool noch eine rechtliche Antwort auf Eu-ebene.

die Einführung, meine Damen und Herren, der Kogle KI ist ziemlich still und leise passiert.

vollständig ohne einen öffentlichen Aufschrei. Was zeigt.

ist die Umwälzungen, die KI mit sich bringt, immer noch vollständig unterschätzt werden, aber nicht nur Google handelt so

über Nacht.

hat die Meta AI auf allen iPhones über WhatsApp Einzug gehalten. Und ich weiss nicht, ob Sie wissen.

viele von ihnen werden es wissen, dass vor allem ihre Kinder.

Mittlerweile in einem Masse mit diesem.

Chatbot kommunizieren, Videos erstellen.

gefälschte Fotos erzeugen, die per Sekunden schnelle und genauso ist diese Meta-AI auf WhatsApp auch gedacht. In Gruppenchat einzuschleusen sind.

die Statistik belegt, dass in den letzten drei Monaten über 60 Prozent des sogenannten Social Mobbings gerade im Grundschulalter zugenommen haben, weil die Verwendung und der nicht.

verstandene Umgang mit dieser neuen Technologie auf WhatsApp für die Kinder.

Das ist, was es ist. Eine Riesengefahr, der wir sie ungeschützt ausliefern.

Parallel hat Mark Zuckerberg mit der Wahl des amerikanischen Präsidenten Donald Trump sein Faktenchecking aufgegeben und vor einigen Wochen erklärt, dass auch die Meta.

Suchmaschinen Antworten mittlerweile, also die KI-generierten Antworten bei Meta einer politischen Tendenz unterliegen werden und damit nicht mehr neutral antworten werden.

Wir können mittlerweile bei Funke technologisch nachweisen, dass die meisten Ki-unternehmen viele unserer Inhalte wie selbstverständlich scrapen.

und all das kann dazu führen, dass unsere Titel die für journalistische unique Inhalte stehen im Netz mehr und mehr zurückgedrängt werden. Daran wird auch überhaupt nichts ändern, dass einzelne Verlage wie Axel Springer Einzelzeldeals mit den grossen AI-Unternehmen abschliessen.

eine.

Zeit könnten die Portale der öffentlich-rechtlichen.

Reichweitenportale wie T Online, aber auch wir bei Funke betreiben.

die Gewinner sein, aber eben nur kurzzeitig.

Als ich vor kurzem in einem Workshop mit Teenagern danach gefragt habe, auf welchem Wege sie sich denn informiert informieren würden, gab über die Hälfte als Antwort CGPT. Danach folgte TikTok und dann Instagram.

so viel jetzt erst mal zu den düsteren Fakten, aber worauf es jetzt ankommt, sind folgende Punkte Wir brauchen als Verlage die Möglichkeit, unsere Inhalte für KI zu sperren. Und wenn wir sie freigeben, dann nur über Lizenzierung und für eine angemessene Bezahlung, so wie es jetzt ist.

findet hier.

um das einmal ganz klar auszusprechen, eine Enteignung geistigen Eigentumsstadt. Die Politik ist gefordert, europaweit, und zwar dringend.

Und wenn ich mir allerdings die jahrelangen Diskussionen um ein Leistungsschutzrecht für die grossen Plattformen ansehe, bin ich wirklich nicht optimistisch, denn wirklich tragfähige Gesetze, wie gerade erwähnt, die journalistische Urheber und ihre Inhalte schützen oder wirkungsvolle Lizenzierungsmodelle gibt es bis heute nicht.

machen mich jetzt all diese düsteren Entwicklungen und Darstellungen zu einer Gegnerin von KI.

sicher nicht. Und ich kann Ihnen auch erklären, warum, denn in vielen Medienhäusern, wie zum Beispiel bei uns wird KI schon intensiv genutzt, nicht nur für technische Produktionsabläufe. Hier kann KI erstaunlich wertvolle Beiträge zur Effizienzsteigerung bei Erhalt der Qualität leisten.

KI kann bei der Erstellung von automatisiertem Content genutzt werden.

Das kann sinnvoll sein für Daten gestützte oder Routine-Inhalte wie etwa Börsen- oder Wetterberichte, Sportergebnisse.

oder Kurzmeldung.

wenn dadurch und das ist wichtig, Journalistinnen und Journalisten der Rücken frei gehalten wird, für

den Kern ihrer journalistischen Arbeit investigative Recherchen tiefgehende Reportagen oder breit angelegte Hintergrundberichte und Analysen.

Aber.

Auch hier müssen wir sehr aufpassen.

das recherchierender Journalismus nicht zurückgedrängt wird und wir uns selbst überflüssig machen. Wenn aus Kostengründen nur noch Maschinen schreiben. Und ich glaube, auch da ist Springer in seinen Überlegungen relativ weit vorn.

geht der journalistische Kern der Auftrag verloren, und der lautet Einordnung, Kontext, Kontrolle der Macht.

Die Qualität leidet, während die Quantität steigt und journalistische Tiefe und investigative Arbeit werden vernachlässigt. KI-Tools können wunderbar Themen vorschlagen, Schlagzeilen optimieren, Reaktionen, vorhersagen, auf Basis von Algorithmen, die auf Klicks und Reichweite optimiert sind. Das kann und wird den Redaktionsalltag gewaltig verändern. Journalistinnen und Journalisten orientieren sich eben stärker an Daten.

als an Relevanz.

klickstarke Inhalte drohen gesellschaftlich wichtige Themen zu verdrängen und Redaktionen passen sich unbewusst der Logik von Plattformen und Algorithmen an.

all das kann und darf vor allem nicht dazu führen, dass der Journalismus eine Unabhängigkeit und kritische Funktion verliert und damit zum Werkzeug.

dieser grossen Plattform wird.

Auch hier verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich glaube wirklich, ich glaube an das.

positive Potenzial von KI. Allerdings gehört es eben auch zu meiner.

Aufgabe, wie ich sie empfinde, als Verlegerin und mit der damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung in einem differenzierten Verhältnis gegenüber dieser neuen Technologie zu sein. Alle Seiten zu zeigen und die Grautöne eben nicht auszublenden, denn ich bin wirklich davon überzeugt, dass wir im Journalismus der KI nicht hilflos ausgeliefert sind, wenn wir sehr bewusst und im besten Sinne souverän.

mit ihr umgehen. Wenn nur die Gefahren künstlicher Intelligenz verteufelt.

denkt sicherlich nicht ganzheitlich genug.

die Gesellschaft.

mit KI leben muss. Und das macht sie ja bereits.

Sollte sie aber auch einen angemessenen Umgang mit der neuen Technik finden und eben nicht zwingend ablehnt oder besser auch nicht ausschliesslich bejubelnd, wo künstliche Intelligenz hinfällt.

menschliche Intelligenz mithalten oder ihr sogar.

vorausgehen können. Selbstverständlich. Wir benötigen eine transparente Kennzeichnung von Kainhalten, Ethikregeln für den KI-einsatz im Journalismus stärkere Investitionen ganz wichtig in Qualität, Recherche und Medienkompetenz und staatliche Regularien, die unsere Inhalte schützen.

das ist notwendig, um unabhängigen Journalismus.

im K-Zeitalter überlebensfähig zu machen.

Aber lassen Sie uns eben auch die Chancen erkennen.

KI kann uns helfen, wenn sie Faktencheck, Daten analysiert oder Routinen übernimmt. Und wir können und sollten sie wirklich nutzen, wenn wir beispielsweise neue Formen des Journalismus für junge Menschen entwickeln.

so kann KI uns beispielsweise dabei unterstützen, Formen einer Personal User Experience zu entwickeln. Personalisierung ist, wie Sie wissen, das Erfolgskriterium bei digitalen Medienangeboten wie Spotify, Netflix oder Social Media.

junge Menschen. Das wissen wir setzen sie mittlerweile als Standard voraus und beklagen aus ihrer Sicht zu Recht, dass lineare Informationsmedien wie Tageszeitung, TV oder Radio, diese auf ihre persönlichen Präferenzen zugeschnittenen.

Angebote bislang nicht oder kaum möglich machen.

Dabei eignen sich gerade lokale und regionale Inhalte in besonderer Weise für eine Personalisierung. KI kann uns helfen, eine neue Generation von personalisierten lokalen Informationsangeboten zu entwickeln, zu erproben und sie dann noch einzuführen.

Das ist der eine Aspekt. Eine 2. Idee.

kann uns helfen, einen local Solutions Tracker zu entwickeln und zu realisieren. Das ist ein von der Lokalzeitung moderiertes Ticketsystem, um lokale Probleme vor Ort aufzugreifen und im breiten gesellschaftlichen Dialog zu verhandeln beziehungsweise auch zu lösen. Einzelne Bürgerinnen und Bürger, aber auch Nachbarschaften, Vereine etc können eine themenbezogene Eingabe machen und zu einem Problem, das ihnen in ihrer Gemeindestadtnachbarschaft auf der Seele liegt. Der

KI-betriebene Tracker ermöglicht einen mehrstufigen Dialog und Lösungsprozess als Berichterstattung.

Bürgerbeteiligung, Expertenanhörung etc laufen zu verfolgen und sich aktiv einzubringen. Der Tracker misst die Resonanz.

Das finde ich ganz interessant, entwickelt auf dieser Grundlage eigene Themen und Projektvorschläge.

Wir arbeiten im Rahmen der Initiative Drive, von der sie heute noch von.

der wunderbaren.

Cordula Schmitz und Meinolf Ellers von der dpa etwas.

mehr hören werden gemeinsam mit anderen Verlagen an solchen Projekten und hier davon bin ich überzeugt, liegt ein riesiges Potenzial, was wir durch KI nutzen können.

Aber das ist eben nur eine Seite und die andere Seite ist die Gesellschaft.

Der Umgang der Gesellschaft mit KI. Das sind die Userinnen und User. Und auch sie sind sicher nicht hilflos. Der KI ausgeliefert. Wenn und das ist wichtig.

wenn sie sich Medienkompetent bilden. Es braucht einen bewussten und selbstbewussten Umgang mit klassischen neuen und kommenden Medien auf allen gesellschaftlichen Ebenen und unserer Gesellschaft muss sich all diesen Herausforderungen stellen.

in den Schulen, Universitäten muss so unglaublich viel mehr Medienkompetenz vermittelt werden.

es sollte ein Grundrauschen in allen.

Ausbildungsstätten sein, wie man sich zwischen und vor allen Dingen auch inmitten digitaler Medien zurechtfinden kann und welche Rolle man dahingehend selbst spielt.

Die Frage.

nach dem richtigen Umgang mit künstlicher Intelligenz ist eben auch eine Frage der medialen Souveränität. Diese Frage darf man in diesen Zeiten nicht unbeantwortet lassen.

Ja, das ist ziemlich leicht dahergesagt. Medienkompetenz ist wichtig. Was ist denn eigentlich genau Medienkompetenz. Und das meint sicher eben nicht nur das Know-how im Umgang mit den Endgeräten.

Sie umfasst.

meiner Überzeugung nach die Fähigkeit, Informationen kritisch zu hinterfragen, Quellen zu prüfen, Manipulationen zu erkennen und mediale Inhalte selbst verantwortlich und reflektiert eben souverän zu nutzen und zu gestalten.

Medienkompetenz.

ist die Fähigkeit, nicht nur Zuschauer zu sein, sondern mündiger Teilhaber einer öffentlichen Debatte.

Im Zeitalter der KI. Und jetzt komme ich.

zu den konkreten letzten Punkten meines kleinen Vortrags im Zeitalter der KI bedeutet Medienkompetenz aus meiner Sicht dreierlei. Erstens Ki- Knowhow, also verstehen wir Algorithmen funktionieren, wie generative Inhalte erstellt werden und welche ethischen Fragen damit verbunden sind.

Zweitens Informationsbewertung, das heisst unterscheiden können, ob ein Inhalt von einem Menschen oder einer Maschine stammt und welche Relevanz das für mich hat.

und drittens Selbstschutz und Verantwortung, sich für Manipulationen zu schützen und gleichzeitig selbst moralisch, ethisch verantwortlich auf diesen Kanälen zu kommunizieren.

Das ist sicher ein anspruchsvolles Programm. Und was heisst das konkret auch hierzu vier Punkte.

die dazu entscheidend sind. Erster Punkt Bildungseinrichtungen müssen Medien und KI-kompetenz systematisch vermitteln, von der Grundschule über weiterführt.

führende Schulen, und zwar als eigenes Schulfach und in einem angemessenen Stundenpensum.

Medienkompetenz muss das zentrale Thema unserer gesellschaftlichen Debatte werden, denn es ist, wie gesagt, eine Schlüsselkompetenz, die nicht nur für das private Agieren wichtig ist, sondern sie ist.

Das möchte ich an der Stelle wirklich betonen. Sie ist unser öffentlicher Schutzmechanismus, Medienkompetenz.

heisst Demokratiekompetenz.

zweiter Punkt Medienanbieter und Plattformen müssen endlich Verantwortung übernehmen, durch Transparenz, Kennzeichnung Ki-generierter Inhalte und Förderung kritischer Diskurse. Das ist Aufgabe der Politik und das Einfordern dieser.

Verantwortungsübernahme.

muss uns allen am Herzen liegen.

Drittens jeder und jeder Einzelne muss sich als Teil der öffentlichen Debatte verstehen und lernen, diese digitalen Werkzeuge bewusst kritisch und im demokratischen Sinne zu nutzen. Und Letzter Punkt für mich am allerwichtigsten. Ich werde dazu auch morgen auf einem grossen Medienkongress der Freien Presse in Berlin ein deutliches Statement machen.

Wir müssen Kinder und Jugendlichen den Zugang zu Social Media verbieten. Und das heisst nicht nur regulieren, sondern verbieten.

in der vergangenen Woche ist in Hamburg ein Fall von Cyberkriminalität aufgedockt.

aufgedeckt worden, dessen Ausmass. Damit meine ich nicht nur den Zeitraum, der sich über.

drei schreckliche Jahre aus Sicht der Opfer hingezogen hat, dessen Ausmass selbst die hartgesottensten Ermittler sprachlos gemacht hat.

von einem perversen Täterteam.

beziehungsweise konkret ein 20-jähriger junger Mann, der international agierenden Gruppe Community.

764 angehört, wurden Kinder und Jugendliche Stichwort White Tiger zu Selbstverstümmelung.

angehalten und sogar in den Tod getrieben. Und spätestens jetzt kann man nicht mehr die Augen vor der Dimension des Bösen im Netz verschliessen. Das Internet ist ein Tummelplatz von Tätern, die es bewusst auf Kinder und Jugendliche abgesehen haben.

Wer da die Regulierung von angeblich sozialen Medien von Netzwerken wie Discord, TikTok oder Telegram oder auch eben diesen Einschlägigen Online-Foren weiterhin ablehnt.

der schützt.

die Täter.

zwischen ahnungslos und gewissenlos gibt es nämlich meiner Meinung nach schon einen gewaltigen Unterschied.

nicht mehr dann, wenn wir diese.

Unterscheidung für die digitale Welt interessanterweise komplett ausblenden.

fassungslos macht auch, dass.

Die Bundesrepublik Deutschland und eben auch die europäische.

Union, die so viel Vorgaben zu den irrsinnigsten Themen machen.

im Internet rechtsfreie Räume mittlerweile fast schulterzuckend, ist mein Gefühl hinnehmen. Das Smartphone ist inzwischen 18 Jahre alt, aber die Politik scheint in diesem Punkt überhaupt nicht erwachsen geworden zu sein. Und manches Grundschulkind.

genau um die geht es mir um die Kinder.

Sie sich gefahren.

ausliefern lassen.

jeden einzelnen Tag.

agieren hier fast aufgeklärter im Umgang mit digitaler Kompetenz. Immerhin die politischen Rufe nach mehr Regulierung werden lauter. Die neue deutsche Bundesfamilienministerin Karin Prien fordert auch ein Social-media-verbot für unter 16-jährige und der Staat hat seine Schutzfunktion hier sicherlich in den vergangenen Jahren.

sträflich vernachlässigt, ob die neue grosse Koalition das besser hinbekommt, muss man jetzt schauen, Australien und das möchte ich betonen, hat hier einen wunderbaren Wegweisenden Vorschlag und auch quasi ist kein Vorschlag, sondern Sie haben es bereits umgesetzt. Als erstes Land der Welt hat die Regierung in Canberra.

soziale Netzwerke für unter 16-jährige komplett verboten. Begründung. Man weist darauf hin, dass fast zwei Drittel der 12 bis 15-jährigen sich online bereits schädliche und gefährliche Inhalte angesehen haben, Drogenmissbrauch, Pornografie, Selbstmord, Selbstverletzung.

und Gewalt und gegen den erbitterten.

Widerstand von TikTok, Instagram und Co nimmt Australien diese Anbieter ganz konkret jetzt in die Haftung. Und das finde ich ein wunderbares Beispiel.

in diesem Zusammenhang noch eine.

weitere Bemerkungen sie hier in Österreich haben insofern einen wahnsinnig wichtigen und richtigen Weg gewählt, nämlich mit der Einführung einer Digitalsteuer schon vor Jahren für digitale Plattformen, und zwar.

zugunsten von Privatfinanzierten Verlagen und Medienunternehmen und auch unser neuer.

Kultus und Medienminister Wolfram Weimar hat dazu in Deutschland schon einen ersten wackeligen Anlauf unternommen. Ich bin sehr gespannt.

was daraus wird.

Meine Damen und Herren, die Politik muss endlich umdenken, habe ich erwähnt. Sie muss endlich erkennen, dass es nicht nur.

um die Digitalisierung unseres Lebens geht, sondern damit einhergehend immer auch um die digitale Medienkompetenz und damit Zusammenhang hängend dem Schutz vor Missbrauch im Netz in Deutschland zumindest sind wir viel zu spät dran, was die Digitalisierung und die Medienkompetenz angeht. Keine Frage, aber.

künstliche Intelligenz.

Damit komme ich zum Schluss.

wird die Art, wie wir kommunizieren, informieren und entscheiden.

dauerhaft verändern. Aber wie wir damit umgehen.

das sollten und müssen wir hoffentlich selbst entscheiden.

Medienkompetenz ist kein nice to have, und sie ist eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts für jeden Bürger, jede Bürgerin.

für unsere Gesellschaft und eben auch für unsere Demokratie Medienkompetenz schützt nicht nur den einzelnen.

Sie schützt die Wahrheit.

Sie schützt der Wahrheit verpflichteten Journalismus.

sie schützt damit unsere Demokratie.

Ich fordere Sie alle auf. Lassen Sie uns gemeinsam dafür einen Beitrag leisten. Danke schön.

Über diesen Podcast

Am 23. und 24. Juni 2025 präsentieren die besten Medienmacherinnen und -macher Europas beim European Publishing Congress ihre Strategien und sprechen über die Zukunft der Branche. In diesem Podcast bekommen sie ausgewählte Sessions und Zusammenfassungen der Keynotes als Podcast Episoden.

KI und die digitale Transformation bei Medien sind die zentralen Themen beim European Publishing Congress 2025. Erfahren Sie, wie die deutsche „Zeit“ im Lesermarkt weiter wachsen will, wie „Sabato“ in Belgien ein ultimatives Wochenendgefühl für ein anspruchsvolles Publikum gelingt, warum der Schwäbische Verlag in Deutschland seine Plus-Strategie überdenkt, warum Mediahuis in Holland die gut verbrachte Nutzungszeit seiner Leser in den Mittelpunkt stellt, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" eine Schlüsselrolle in der Online-Strategie der FAZ übernommen hat und wie "Zetland" in Dänemark mit Online-Journalismus ohne Clickbaiting erfolgreich ist.

https://www.publishing-congress.com/

von und mit Johann Oberauer GmbH

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