European Publishing Congress

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Der Kongress für Medienprofis

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speaker: Lutz Schumacher

topic: Ist die Plus-Strategie für Regionalzeitungen ein Irrweg?

mit meinem Vormoderator Markus Wigand eint mich der Vorname.

meine Damen und Herren, liebe Kollegen!

Die Welt ist ja voller Narrative. Das ist auch normal. Das gehört zum Menschen.

und die Aufgabe.

Medien ist ja eigentlich traditionell zu meinen Narrative zu erzählen. Das hat man schon im Mittelalter gemacht und zum anderen aber auch immer wieder Narrative auseinanderzunehmen und.

Ich glaub.

dass wir in den letzten Jahren.

nicht so gut dabei waren.

Ich weiss nicht genau, wo der Umbruch gewesen ist. Irgendwo ist er gewesen. Und.

Es hat sich immer mehr eine Haltung durchgesetzt. Das ist vor allem an der publizistischen Front, dass wir eigentlich die Wahrheit.

Ja, Wir kennen die Wahrheit. Und jetzt müssen wir nur noch den Menschen diese Wahrheit erzählen. Das ist eine.

Grundsätzlich glaube ich.

sehr, sehr gefährliche Haltung.

denn äh

eigentlich.

sagt jeder grosse Philosoph.

Das ist sowas wie eine Wahrheit gar nicht gibt. Es kann.

im menschlichen Leben eigentlich immer nur.

ein Erkenntnisgewinn geben. Ja.

und zumindest ich bin schon so alt, dass ich in der Schule habe letztens.

mal wieder festgestellt, dass ich trotz Arbeitergymnasium, glaube ich, eine ganz gute humanistische Bildung genossen habe. Und ich würde sagen, in den 80 er Jahren, wo das stattfand.

Da gab es auch noch nicht den Zustand, dass jeder dritte Neunklässler nicht lesen kann.

ist nicht alles besser geworden, seitdem aber sicherlich auch nicht alles schlechter. Auf jeden Fall haben wir da in der Schule noch etwas gelernt, das sich Dialektik nennt.

und Dialektik sagt.

dass du Erkenntnisgewinne immer dadurch bekommst, dass du den Diskursraum ausleuchtest. Das war eine These. Du hast eine Gegenthese. Und dann suchst du dazwischen den Weg. Und ich glaube, ein grundsätzlicher Fehler.

kommen gleich vom Allgemeinen ins Konkrete 11 grundsätzlicher Fehler auch in der Diskussion, die wir als Medien mit begleiten und ich glaube ich auch massgeblich.

beeinflussen. Ein wesentlicher Fehler ist, dass wir glauben, dass jede These richtig sein muss. Ja.

Und damit haben wir den Diskursraum in den letzten Jahren immer weiter verengt in gutem Willen. Natürlich, weil wir gesagt haben, eine These, die im Raum steht und die es lohnt, darüber zu diskutieren. Die muss ja wahr sein.

das Dilemma ist nur man weiss ja nie so ganz genau, was wahr ist. Und die Dialektik sagt nicht, dass deine Thesen richtig sein müssen, sondern die sagt, dass du nach der Wahrheit oder nach der Erkenntnis suchst, und zwar dadurch, dass du oft auch steile Thesen würdest. Ja.

so und das, was sagen wir mal in der in der gesellschaftlichen und in der politischen Diskussion stattfindet. Und da sind wir ja als Medienhäuser sicherlich sehr engagiert dabei. Und was wie gesagt, das wäre jetzt mal meine steile These nicht so gut läuft.

das beobachte ich auch zunehmend im Geschäftlichen in unserer Branche, dass wir eine Diskursverengung bekommen.

und ich kann nur appellieren, oder?

Ja, dafür werben, dass man das wieder öffnet und dass man dass man einfach mal auch die verrücktesten Gedanken zulässt, nicht weil sie richtig sind, sondern weil sie so die Wegmarker sind. Da hast du. Da hast du eben ein breites Feld. Und darin suchst du am Ende Erkenntnis.

und das ist. Das ist auch ein Prinzip von Innovation. Ja, dass man eben nicht zu viele Denkverbote erlässt, sondern dass man erst mal drauf losmarschiert. Ja.

Warum sind amerikanische Drehbücher in der Regel besser als Deutsche?

weil der amerikanische Drehbuchautor oder die Autorin.

mal losmacht. Ja.

und nicht überlegt, ob das vielleicht zu teuer ist, wenn ich den Eiffelturm in die Luft sprenge, sondern schreiben wir erst mal hin. Da können wir ja immer noch mal überlegen, ob es am Ende wirklich Not tut oder ob dann vielleicht auch ein Scheunenbrand das Richtige ist. Ne.

und ja, so müssen wir meines Erachtens auch in die jetzige Phase eintreten.

denn

Ich glaube nicht.

dass wir es mit einer langfristigen Transformation zu tun haben.

sondern

Ich glaube, dass wir hier über einen doch vergleichsweise kurzes Zeitfenster reden und dass wir hier eher über eine Disruption sprechen. Ja, und wir sind noch gar nicht so richtig drin, sondern wir sind noch am Beginn einer Disruption, aber eine Disruption hat irgendwie die Eigenschaft, dass sie schnell läuft, dass sie exponentiell läuft. Ja.

Vorredner hat kurz dieses böse Stichwort Mindestlohn gesagt.

Das ist ja so.

dass wir als Verlager.

schon jetzt in den letzten Jahren gar nicht mehr so richtig gut verdient haben. Wir haben viele wirtschaftliche Probleme. Wir haben einen Niedergang, der Printauflagen, die Häuser, die das mal tatsächlich untersucht haben und da auch mal einen gewissen schonungslosen Blick drauf geworfen haben. Die haben erkannt.

dass sie fast nur noch Rentner als Brintleser haben. Der Anteil der Nicht-Rentner ist inzwischen überraschend gering.

Zahl der 80-jährigen Abonnenten ist höher als die der 45 Jährigen. Es ist wahrscheinlich sogar so in den meisten Häusern, dass die der 90 Jährigen höher als die der 40-jährigen ist. Ja.

der frische Jungabonnent ist über 60.

der Durchschnittsabonnent ist über 70. Und dann ist ja ganz klar, da im Grunde nichts mehr nachkommt. Du kannst noch ein bisschen reaktivieren, so beim Renteneintritt. Aber es kommt nichts Grosses mehr nach. Aber die Sterbequote, wie es Ausrechnungbar.

die ist dann immer höher. Das ist dann auch Mathematik.

und dementsprechend sehen wir ja jetzt schon einen rasanten Abfall, der Print Abbos.

da entsteht.

ein.

ganz schlimmes Kostenproblem. Ein wirklich schlimmes Kostenproblem.

eins, das wahrscheinlich schlimmer ist als so mancher Verlassmanager denkt.

Ja, wir laufen nämlich.

volles Rohr.

in eine Stückkostenfalle hinein.

und das liegt daran.

Ich habe jetzt den vorherigen Vortrag nicht komplett gehört. Aber mit Logistik beschäftige ich mich auch schon mein ganzes Berufsleben. Und ich kann nur sagen, in der Logistik hast du es mit sehr, sehr vielen Fixkosten oder Sprungfixen Kosten zu tun. Und diese Kosten werden nächstes Jahr enorm steigen.

dieser Sprung von jetzt 12, 80 € auf dann vermutlich 15.

Heute konnte man in einigen Zeitungen, falls sie Zeitungsleser sind, konnte man lesen, dass die Forderungen der Gewerkschafts und Arbeitnehmerseite und der Regierungspartei SPD schon bei über 15 € liegen. Ja und das ist das. Das klingt ja so harmlos, weil so 15 € Na ja, gut. bricht man das mit einem grossen Burger für. Aber, äh, das ist nicht harmlos, wenn man in die verschiedenen Medienhäuser guckt, unser Haus zum.

schon ausgerechnet bei 15 € haben wir dann 11 Millionen Euro mehr Kosten. Das ist immens. Ja, Das, äh. Ich sage Ihnen gleich was zu unserem Haus..

Ich habe da auch so eine ganz wundervolle Präsentation vorbereitet. Da klicke ich sie gleich durch. Aber ich glaub, dass diese Vorüberlegung viel wichtiger ist.

PRPgeschäft ist in vielen Häusern nicht mehr profitabel oder teilweise nicht mehr profitabel. Und mit dem Sprung auf die 15 € plus kommt ja noch so einiges dazu. Alles andere wird ja auch teurer.

wird es.

in vielen Häusern extrem unprofitabel werden. Und das heisst, dass uns die Zeit davonläuft, das Geschäft, mit dem wir bislang vieles subventioniert und vieles überdeckt haben. Das wird jetzt relativ schnell zusammenbrechen. Es wird eigentlich sogar zur Belastung.

Deshalb gibt es ja erste Medienhäuser, die sagen, wir müssen.

diese Transformation eigentlich beschleunigen. Das heisst, wir müssen sogar funktionierende Strukturen zerschlagen. Das ist oft eine Methode in solchen Phasen, wenn man es wirklich mit Abbrüchen zu tun hat, um zu einem neuen Zielzustand zu kommen. Egal, wie man es sieht und wie man jetzt im Einzelnen die Haltung dazu hat und ob man glaubt, man kann das noch.

ein Jahr, drei Jahre, fünf Jahre machen.

am Ende.

muss.

das Kerngeschäft der Verlager ein rein digitales sein. Es wird kein oder jedenfalls kein signifikantes Printgeschäft mehr geben. Dieser Zustand ist nicht in weiter Ferne, sondern der steht unmittelbar bevor. Der kommt schneller als einem lieb ist, auch wenn man noch grosse Printauflagen hat. Unser Haus hat über 150 000 Print Abbos. Ja, und trotzdem kann ich jetzt schon ausrechnen. Fünf Jahre wird das nichts mehr, weil es einfach zu teuer wird. Ich müsste absurde Preiserhöhungen machen. Das machen wir sowieso schon. Das machen wir.

miteinander schon seit vielen Jahren. Das wird es jetzt in den nächsten Jahren so nicht mehr rausreissen. Und das heisst, wir müssen also in eine komplette Transformation gehen. am Ende, egal, wie man es macht und wie man es sieht und was man glaubt, was richtig wäre. Am Ende steht ein volldigitales Verlagshaus.

oder kein Verlagshaus. Und ich fürchte, das wird in vielen Fällen das Ergebnis sein, wenn wir so weitermachen, wie das jetzt augenblicklich läuft.

so und das Moderator hat das netterweise schon erwähnt. Das war genau die Ausgangssituation 2021. Da.

haben wir im Management mal einen wirklich kalten Blick auf die Sache geworfen. Auch das ist sehr empfehlenswert. Die Dinge anzugucken, wie sie sind und nicht, wie man sie gerne hätte.

und wir haben gesehen. Ja, wir hatten 9000 Abos. Ich glaube, dass wir so umgerechnet auf Grösse und Haushalte und so weiter zu dem Zeitpunkt der erfolgreichste regionale Tageszeitungsverlacht, was das Thema Plus Abos angeht, waren.

denn es waren nicht nur 9000, sondern es waren 9000 mit einem Durchschnittsnetto netto Erlös von über 6 €

Das ist.

Ja, also echte.

sondern wirklich echte Argos.

Das führte dann so mit den ganzen Proben und sonstigen zu einem Jahreserlös von 900 000 € Jetzt muss man wissen, wir sind ein Haus mit ungefähr 300 Millionen Euro Umsatz und 900 000 davon kamen jetzt aus dem Digitalabos. Und jetzt eben diese Überlegung. Du musst bald davon leben, nicht in 20 Jahren, sondern vielleicht in drei oder in fünf. Ja, wenn's gut läuft in sechs, musst du davon leben.

heisst, du musst aus den 900 000 keine 300 Millionen machen, weil natürlich am Ende in dem digitalen Haus fallen der Druckereien und Zustellungen und so weiter weg. Ja.

aber du wirst ja trotzdem bei einen Overhead finanzieren müssen. Du musst vor allem als regionales Haus auch die regionale, lokale Berichterstattung finanzieren. Die ist teuer, weil hier Inhalte produziert werden für immer einen relativ kleinen Kreis verlässt man dieses Feld. Na ja, dann hat man seinen Alleinstellungsmerkmal verloren und ist im Feld der überregionalen Medien. Das ist, glaube ich, gut besetzt. Das ist kein Weg.

und dementsprechend hat man mal angefangen zu rechnen und zu sagen Was müssen wir denn tun, um aus diesen 900.000. Ja, Ich sage mal, es gibt ja noch ein 2. Produkt. Ja, Aber um je.

30 Millionen draus zu machen. Ja.

ist uns nichts eingefallen. Da ist uns wirklich nichts eingefallen, zumal man dazu sagen muss, dass wir diese 900 000 ja erkauft haben. Das hat uns ja ungefähr zweieinhalb Millionen an direkten Kosten gekostet. Auch da empfiehlt sich ein ehrlicher Blick. Und da waren noch nicht nur die Redaktionskosten und auch nicht der Overhead drin. Die Redaktion hat man sich bisschen weggelogen und gesagt Die haben wir ja sowieso. Aber noch mal über kurz oder lang müssen die digitalen Produkte ja auch Redaktionen finanzieren.

so ja.

Jetzt haben wir überlegt. Okay, wir verdoppeln das. Ja. Dann müssen wir auch wahrscheinlich doppelten Aufwand reinstecken, zumal wir festgestellt hatten, bei den 9000. Und ich glaub, den Punkt haben alle Verlage schon mal irgendwann erreicht. Ja, wie so ein dicker Bohrer, der.

der ins Erdreich geht. Und irgendwo kommt. Es geht doch so wipp. Und dann kommt irgendwann so eine Granitschicht und an der Granitschicht waren wir bei uns am 9000. Ja, Also, wo auch eine Verstärkung von Marketingmassnahmen im Grunde das alles nicht gebracht, nichts gebracht hat. Natürlich bin ich nicht in die ganzen Seminare vom Cress Report gegangen.

Ich habe nicht all die schlauen Sachen gelesen.

aber ich habe auch ganz viele Mitarbeiter. Die haben das alles gelesen. Und wir haben auch einiges versucht. Wir kamen zu dem Ergebnis. Wir müssten das ja fa 20 von 30 für 40 fahren. Das wird uns nicht gelingen. Ne.

und das war der Moment, wo ich dann gesagt hab. Na ja, dann geben wir einen anderen Weg. Ja.

Dann hören wir auf. Dann ist das Pferd halt doch nicht so toll.

denn man kann jetzt natürlich sagen. Ja, schadet ja nicht diese Plus Abos zu haben. Das ist aber falsch.

Natürlich schadet das. Ja, denn ich verstelle mir den Weg in ganz viele andere geschäftliche Bereiche. Dazu lohnt auch noch mal einen Blick zurück, vielleicht in dieser 80 er Jahre oder auch in den 90 er Jahre.

doch mal die Frage Was hat Verlager eigentlich so reich und mächtig gemacht?

war das tatsächlich der Verkauf journalistischer Produkte.

Das ist ein Irrglauben. Das ist auch ein Narrativ. Wir hätten uns immer mit Journalismus beschäftigt und hätten davon gelebt. Das stimmt nicht.

Das mag vielleicht die Motivation der Gründerväter und Mütter gewesen sein. Bei vielen Verlagen. Und das hat man sich vielleicht unterwegs irgendwie immer ein bisschen eingebildet. Tatsächlich aber ist es den Verlangen zu dem Zeitpunkt gut gegangen, wo sie zwei Drittel oder mehr ihre Einnahmen aus Werbung generiert haben. Im Jahr 2000 hat unsere Branche 8 Milliarden Euro Werbeumsatz gehabt.

Jetzt nähern wir uns der eine Milliarde Grenze.

und äh

das.

Das ist die Wahrheit. Und mit der absteigenden Anzeigen und Beilagenkurve hat auch das Elend der Verlage begonnen. Und das heisst, dass wir, wenn wir digital wirklich eine Zukunft sehen wollen, dann müssen wir die werbliche Seite viel stärker ins Auge fassen. Das heisst, wir müssen verschiedene Geschäftsmodelle finden, die tatsächlich die Werbeumsätze.

ins Auge nehmen, so, äh.

weil ich hier jetzt.

bisschen nach der Zeit bin. Das ist die SV-Gruppe. Die hat auch so ein schönes. Die hat auch so ein schönes Kartensystem. Wir sind eine besonders witzige Gruppe, weil wir zum einen aus dem schwäbischen Media Bereich im.

südöstlichen Baden-württemberg. Das ist so vom Bodensee bis in die Mitte von Baden-württemberg. Und wir bespielen Mecklenburg Vorpommern und Tale Brandenburgs mit der Nordkorea Mediengruppe. Wir haben mehr als 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und zwar tatsächlich festangestellte.

120 Standorte. Und ich hatte das ja schon erwähnt, so insgesamt liegen unsere Auflagen um die 200.000. Ja.

so und das.

sind die Ziele, die wir uns gesetzt haben.

Wir haben gesagt.

wir wollen. Wir wohnen in anderen Weg gehen. Wir wollen viel, viel stärker. Wir wollen viel stärker differenzieren zwischen einem.

vertrieblichen Produkt, was quasi das Nachfolgeprodukt zur Zeitung ist, also ein hochpreisiges kuratiertes.

durchaus journalistisch gefärbtes Produkt. Ja.

und

Wir wollen.

mit jedem Haushalt.

in Verbindung stellen. Das ist uns ganz wichtig, weil wir glauben, dass man darauf auch diverse Geschäftsmodelle aufsetzen kann und auch da noch mal der Blick zurück. Was war denn die Zeitung eigentlich früher? Die Zeitung ist nicht ein journalistisches Produkt gewesen. Die Zeitung ist viel, viel mehr gewesen. Die Zeitung ist eine Plattform gewesen. Sie ist eigentlich im Grunde der Vorläufer des Internet gewesen. Im ländlichen Raum hat man Haushaltsreichweiten bis zu 80 % gehabt. Warum denn? Weil sie nur über die Zeitung am gesellschaftlichen Leben teilnehmen konnten, weil nur dann wussten sie.

Wer ist geboren? Wer ist gestorben? Wo finde ich eine Wohnung, wo ein Auto, wohnen, Lebensabschnittspartner. In welchem Verein findet, was statt? Welche Selbsthilfegruppe ist, wo, welches Restaurant hat aufgemacht. All das hat mir die Zeitung gesagt. Ja.

ab 2007 mit dem tatsächlichen Siegeszug des Internets vor allem des mobilen Internets. Ja, ist uns nach und nach diese Funktionalität abhanden gekommen. Es ist am Ende der nackte Innerhalt geblieben. Und selbst der wird uns gerade über KI zunehmend streitig gemacht. Ja.

und.

wenn wir wieder diese Relevanz schaffen wollen, die wir früher gehabt haben, werden das sicherlich nicht in dieser Grössenordnung hinbekommen, wie das früher war, weil diese Monopolstellung dieser Gatekeeper in diese Position werden wir nicht mehr kommen. Aber wenn wir Relevanz haben wollen, dann müssen wir mit unseren Haushalten agieren, die wir in unserem Geschäftsgebieten haben.

diese Situation gab's ja in schwacher Form schon mal in der Vergangenheit, nämlich da, wo so langsam die Bindung nachliessen. Das war in den 80 er Jahren, als das Privatfernsehen aufkam. Da begann ja erstmals die Zahl der Abos zurückzugehen. Und Leute haben gesagt, man kommt auch ohne ein Zeitungsabo aus. Da haben die Verlage das einzige Mal, finde ich schlau reagiert. Ansonsten sind sie immer hinterhergelaufen. Ja, Da haben sie schlau reagiert, auch mit einer gewissen Verzögerung. Ja, aber doch schlau.

und haben die Anzeigenblätter in die Märkte getan. Was machen Anzeigenblätter? Das sind Haushaltsabdeckende Produkte, die genau mit den Haushalten kommunizieren, die nicht bereit sind, Geld in einen sagen wir mal höheres kuratiertes Produkt zu stecken. Und das hat eine ganze Weile ganz gut funktioniert.

Irgendwie funktioniert das jetzt momentan auch noch. Es ist noch so ein Restgeschäft. Das liegt daran, dass das Beilagengeschäft immer noch ganz gut funktioniert, dass immer noch eine signifikante Zahl von Menschen gibt, die wissen wollen, was das Nackenkottle bei Aldi kostet. Ja, solange das der Fall ist, funktioniert zum Anzeigen bleibt noch so irgendwie.

Haushaltsabdeckend ist es eigentlich auch nicht mehr. Die meisten Verlage haben inzwischen bei der Zustellung eingespart. Wir haben eine signifikante Zahl von Werbeverweigerern und wir wissen, sagen es nicht laut, aber wissen Sie.

dass die meisten Anzeigen wird direkt vom Briefkasten.

in die.

blaue Tonne wandern. Maximal geht vielleicht der Prospekt mit dem Nackenkotelett raus. Ja.

so Das heisst, dieses Geschäft ist endlich.

Das heisst auch das alte Geschäft steht vor dem Haus. Das steht vor dem Ende. Wir sehen nur noch sozusagen die Endmoräne des Ganzen. Ja.

da konnten wir bislang ganz gut von Leben und über Optimierung können wir das vielleicht irgendwie noch ein bisschen raus schieben.

Das wird uns jetzt schwerer gemacht mit dem Mindestlohn. Das ist ein echter Schlag.

mhm

gut, aber so ist das.

aber diese beiden Grundprinzipien zu sagen. Du hast ein hochwertiges kuratiertes Produkt, das ganz viele Mehrwerte liefert über den Inhalt, also den eigentlichen journalistischen Kern hinaus.

Einkaufsvorteile.

Rätsel, Filme, Videos. Was weiss ich? Ja. Und du hast auf der anderen Seite. Da ist es. Was weiss ich sagt nicht ist mir egal, sondern sagt, da ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Und wir müssen auf der anderen Seite sehen, dass wir mit den Haushalten in unserem Verbreitungsgebieten möglichst.

hundertprozentige Abdeckung bekommen.

dass wir mit jedem Haushalt in Kontakt stehen und was viel wichtiger ist, dass wir jeden Haushalt kennen, weil dann können wir andere Geschäfte machen. Da müssen wir nicht dumme Benner verkaufen. Ja, und einfach nur Reichweite in programmatische Werbung übersetzen. Das ist das Einfachste. Und übrigens damit verdienen wir jetzt.

schon ein Vielfaches.

von dem, was wir ursprünglich mit Plus eingenommen haben. Aber das ist nicht ausreichend, und das ist auch nicht das Ziel, sondern das Ziel ist unsere Haushalte so gut zu kennen.

dass wir wirkliche Geschäfte machen können.

ja, dass wir zum Beispiel personalisierte Werbung aussteuern können.

personalisierte Werbung ist was Tolles, weil sowohl der Werbeempfangende als auch der Werbeabsendender hat einen Vorteil. Derjenige, der diese Botschaften bekommt, der ist, der kriegt ja deshalb, wenn man es gut macht, weil er diese Werbebotschaften auch lesen möchte, weil er zum Beispiel gerade über die Anschaffung eines E-Bikes nachdenkt.

der Absender vermeidet Streuverluste und hat Verkaufserfolge. Das heisst, wenn uns das gelingt, unsere Haushalte wirklich gut auszuleuchten, dann gibt es auch für kleinere Verlage meines Erachtens durchaus.

eine Chance, auch in der digitalen Welt zu bestehen.

so Das ist vielleicht auch ein bisschen, was dieses dritte Feld sagt, dass wir also auf der einen Seite Reichweiten, wenn sie die Rest IVW beobachten, dann sehen Sie, dass unsere beiden Plattformen Nordkorea. De und schwäbische De tatsächlich inzwischen ganz oben stehen, gibt keinen.

regionalen Verlag, der mehr Reichweite hat.

Es ist aber nur eine Grundvoraussetzung, dass es nicht die Strategie. Da sind wir, glaube ich, ziemlich falsch verstanden worden. Und da ist noch ein weiteres Feld, weil unser Haus glaubt, anders als ich glaub sogar alle anderen Häuser.

dass man auch mit der Logistik was anfangen kann, wenn man sie nicht als Zeitungslogistik sieht.

als Zeitungslogistik ist sie Mause tot und ist einfach nur ein fürchterlicher Kostentreiber, der uns jetzt am Ende der Laufzeit sozusagen das Geschäft verwest.

mal irgendwie drauf zu drücken. Ja, so geht es.

genau. Ups.

ob so kommen wir zurück.

Ja, hier sehen Sie ein bisschen die Geschichte des letzten Jahres, wie wir also insbesondere bei Schwäbische De das Jahr davor hatten wir das bei Nordkorea De gemacht, eben unsere Reichweiten hier entsprechend ausbauen.

wir sehen, dass wir inzwischen.

dass wir inzwischen nur noch einen kleinen Anteil an klassischen Rechnern haben. Wir wissen auch, dass wir sehr abhängig sind von Google. Das ist also quasi nur ein Step auf einem.

sehr langen Weg, so dass erspare ich Ihnen jetzt hier alles. Das hat mir ein sehr fleissiger Mitarbeiter.

da reingemacht. Der hat aber nicht geahnt, wie das.

an einem Nachmittag in Wien so aussieht.

wenn man schon ganz viele Vorträge gehört hat, und ganz toll müde ist und nicht all diese Wörter noch lesen möchte.

so genau.

das Wort fiel schon das E-paper. Und da bin ich ein bisschen anderer Meinung als die Vorredner. Ich bin der Meinung, wir müssen alles daransetzen, so schnell wie möglich. Hier steht Bitte beenden Sie Ihren Vortrag.

Das werde ich in den nächsten zwei Minuten tun.

äh

Wir müssen alles daransetzen, so schnell wie möglich unsere Printleser ins E-paper zu überführen. Und da wird man ein bisschen eine Aufteilung bekommen. Man wird traditionelle ältere Leser eher tatsächlich in ein klassisches E-Paper bekommen. Ich glaube, es ist immer ein Vorteil.

nicht in dem Moment.

aber auf etwas längere Sicht 23 Jahre ist das auf jeden Fall ein Vorteil. Und wir müssen versuchen, jüngere Leser, engagiertere Leser in ein Nachfolgeprodukt zu bekommen. Das werden wir. Das machen andere Verlage auch. Das ist jetzt gar nichts ganz Verrücktes. Das werden wir dieses Jahr launchen. Ich habe gesehen, Mazack hat zum Beispiel schon eine ganz interessante Lösung. Wir werden das auch machen. Das wird sich von einem Paper. Das wird auch einen anderen Namen bekommen. Es wird von einem Paper immer weiter entfernen. Ja.

und wir werden auf dieses. Da ist es ein bisschen der Vorteil, dass unsere Gruppe sehr stark diversifiziert ist. Wir sind zum Beispiel auch Filmrechte Händler. Wir arbeiten für Amazon und Netflix. Und das heisst, wir werden zum Beispiel unsere.

unsere Produkte auch mit Filmen anreichern. Wir werden da Spiele drauf tun und durch unseren starken Logistikarm, von dem wir hoffen, dass wir ihn mit Medizinprodukten Paketen et cetera gut ausgelastet bekommen, werden wir zustellvorteile erzeugen.

so Ja, wie gesagt, das ist noch das klassische, so sieht es augenblicklich aus, wenn Sie das aufrufen würden. Ab nächstem Monat gibt's eine Sonntagsausgabe. Die hat quasi schon mal so ein paar Feature, die nicht mehr Paper sind. Das heisst, das Ding sieht nur noch aus wie ein Paper, ist aber gar keins.

und ja, es wird dann eher so aussehen. Dahinter verbirgt sich tatsächlich eine Web Applikation und nicht mehr ein PDS. Es wird auch im Produktionsprozess nicht mehr sozusagen vor der Printweiche kommen, sondern es wird tatsächlich im Produktionsprozess viel, viel früher erstellt.

Ja, und so werden dann verschiedene Services darauf aussehen. Das erspare ich Ihnen jetzt, denn ansonsten fängt das Ding gleich an, grün zu blinken und sagt Jetzt müssen Sie aber aufhören und das plane ich genau in diesem Moment zu tun.

Herr.

Herr Schumacher.

Über diesen Podcast

Am 23. und 24. Juni 2025 präsentieren die besten Medienmacherinnen und -macher Europas beim European Publishing Congress ihre Strategien und sprechen über die Zukunft der Branche. In diesem Podcast bekommen sie ausgewählte Sessions und Zusammenfassungen der Keynotes als Podcast Episoden.

KI und die digitale Transformation bei Medien sind die zentralen Themen beim European Publishing Congress 2025. Erfahren Sie, wie die deutsche „Zeit“ im Lesermarkt weiter wachsen will, wie „Sabato“ in Belgien ein ultimatives Wochenendgefühl für ein anspruchsvolles Publikum gelingt, warum der Schwäbische Verlag in Deutschland seine Plus-Strategie überdenkt, warum Mediahuis in Holland die gut verbrachte Nutzungszeit seiner Leser in den Mittelpunkt stellt, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" eine Schlüsselrolle in der Online-Strategie der FAZ übernommen hat und wie "Zetland" in Dänemark mit Online-Journalismus ohne Clickbaiting erfolgreich ist.

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von und mit Johann Oberauer GmbH

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